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„Nalongo’s Best Jam – Hilfe zur Selbsthilfe in Uganda“ ist ein Marmeladenprojekt in Pader, Nord-Uganda.
Diese Region war durch Bürgerkriege und Widerstandsbewegungen immer wieder Krisengebiet. Erst in den letzten Jahren kam das Land ein wenig zur Ruhe.
Der Grundgedanke dieses Projektes ist, dass vorhandene Rohstoffe und Ressourcen, die aufgrund der Fülle vielfach verderben, erkannt und verarbeitet werden – in diesem Fall insbesondere Mangos, aber auch andere Früchte. Durch die Marmeladen- und Mango-Juice-Produktion werden diese Früchte verwertet und haltbar gemacht. Insbesondere werden Arbeitsplätze im Veredelungsbereich bzw. im Logistik- und Produktionsbereich geschaffen. Das wiederum trägt dazu bei, dass die Menschen vor Ort selbständig werden und in die Unabhängigkeit kommen.
„Nalongo’s Best Jam“ wird von zahlreichen Förderern und Sponsoren unterstützt, die ihr Augenmerk auf den Aspekt der „Hilfe zur Selbsthilfe“ richten. So verquickt sich österreichisches Know-how in der Marmeladenherstellung mit afrikanischer Kultur und Gesinnung und trägt dazu bei, dass die Lebensverhältnisse im Norden Ugandas spürbar verbessert werden.
Hauptanliegen des Projektes waren von Beginn an:
- Bau eines Produktionsgebäudes für die Marmeladenherstellung
- Beschaffung der Rohstoffe
- Produktentwicklung
- Markterhebung
- Qualitätssicherung
- Zielgruppenforschung
- Erarbeitung von Marketing-Strategien
Bau des Produktionsgebäudes
Im April 2016 konnte aufgrund der Fördermittel für Entwicklungszusammenarbeit des Landes Oberösterreich und aufgrund großzügiger Unterstützungsbeiträge durch in- und ausländische Sponsoren sowie der Christengemeinde Freistadt mit dem Bau des Marmeladengebäudes begonnen werden.
Das Gebäude wurde bis Ende November 2016 im Rohbau fertiggestellt und konnte im Februar 2018 in Anwesenheit örtlicher Vertreter seitens der Stadtverwaltung Pader und Vertretern verschiedener afrikanischer Christengemeinden feierlich eröffnet wer-den.
Marmeladenproduktion
Während der Bauphase fand die Marmeladenproduktion in angemieteten Räumlichkeiten statt. Seit Februar 2018 wird sowohl Marmelade als auch Mango-Juice im neuen Produktionsgebäude hergestellt. Absatz finden die Produkte auf Märkten, in Shops, auf Ausstellungen, in Dörfern, in Safari-Lodges und im Hotel eines großen Missionswerkes. Auch in Schulen wurde das Projekt vorgestellt.
Besonders von Touristen wurde und wird die Marmelade sehr gut angenommen und als willkommenes „Mitbringsel“ für zu Hause gekauft. Auch am Erscheinungsbild und dem Design der Etiketten für die Marmeladengläser wurde mit großer Sorgfalt gearbeitet und es wird sowohl von den Einheimischen als auch von den Touristen gut angenommen.
Was sich neben der Herstellung von Marmelade mittlerweile sehr gut bewährt hat ist die Erzeugung von Mango-Juice. Er wird von den Menschen gut angenommen und findet in größeren Städten wie Pader, Lira und auch Gulu Absatz.
Projektziele und Aussichten
In der Testphase ist es gelungen, ein Team von insgesamt 7 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aufzubauen, deren Hauptaugenmerk in der Marmeladen- und Juice-Produktion auf folgenden Aufgaben lag und nach wie vor liegt:
- Einkauf und Rohstoffbeschaffung
- Herstellung der Marmelade
- Qualitätssicherung
- Zielgruppenanalyse
- Marktauftritt und Werbeverkostungen
- Markterhebung
Insbesondere ein umfangreiches Marketing-Konzept erscheint wichtig, um sowohl die Marmelade als auch den Mango-Juice bekannt zu machen. Dafür konnte eine bewährte Mitarbeiterin gewonnen werden, die zusammen mit einem Team von Studenten und Studentinnen in den größeren Städten aber auch auf den ortsüblichen Märkten Absatzmöglichkeiten für die Produkte ausfindig macht.
Darüber hinaus wird daran gearbeitet einen Kreislauf zu schaffen, der die Rohstoffbeschaffung, die Lagerung der Früchte, die Produktion der Marmelade, und die Auslieferung bis hin zum Verkauf beinhaltet. Dieser Bereich ist noch ausbaufähig und enthält Potential, um noch weitere Arbeitsplätze zu schaffen.
Alles in allem trifft diese Entwicklungsmaßnahme den Kern einer umfassenden und nachhaltigen Wirtschaftsförderung und trägt dazu bei, vorhandene Ressourcen zu nutzen, die bisher wenig erkannt und demnach auch nicht in vollem Umfang genutzt und oftmals nicht einmal geschätzt wurden. Durch dieses Projekt konnten Arbeits-plätze im Veredelungsbereich bzw. im Logistik- und Produktionsbereich geschaffen werden. Besonders auch die „kleinen“ Bauern als Rohstofflieferanten und in weiterer Folge die gesamte Dorfstruktur profitieren durch die Wertschöpfungs-Steigerung. Aber nicht nur der ländliche Raum wird dadurch gestärkt, auch rund um die Haupt-stadt Pader, wo ca. 14.000 Menschen leben, trägt dieses Projekt dazu bei, dass die gesamte Region eine Aufwertung erfährt. Durch die Förderung einer nachhaltigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung werden lebenswerte Rahmenbedingungen geschaffen, die es den Menschen ermöglichen, in ihrer Heimat zu bleiben.
Der Bericht einer Grundschule, wo das Projekt und die Produkte vorgestellt wurden, zeigt deutlich, wie die Möglichkeit der Mango-Verwertung und Haltbarmachung dieser Frucht positiven Einfluss auf die Eltern, die Lehrer und die Schüler ausübt und zu einem Umdenken in Richtung Autonomie und Selbstbestimmung beiträgt. Hier ein kleiner Auszug aus dem Bericht der Schuldirektorin: „Das Projekt kann helfen, hilfsbedürftige Kinder mit Schul-Materialen wie Bücher, Stifte, Schultaschen usw. zu versorgen.“ „Die Eltern waren höchst erstaunt darüber, dass sich Mangos in dieser Form – besonders in unserem Distrikt Pader – verwerten lassen.“ „Danke für solch wertvolle Informationen, die unsere Gesellschaft grundlegend verändern kann.“
„Nalongo’s Best Jam“ ist als Hilfe-zur-Selbst-Hilfe-Modell angelegt und soll in weiterer Folge auf andere Regionen im Land übertragen werden. Darüber hinaus ist die Verwertung der Früchte zu Mango-Mus angedacht, das sich in vakuumierter Form auch gut für den Export eignet bzw. anhand einer Trocknungsanlage als Mango-Pulver Absatz finden könnte.